ZWISCHEN UNS GOTT
Die Filmemacherin Rebecca Hirneise geht nach Jahren der Distanz wieder auf ihre fromme Familie zu, um mit ihr erstmals über Religion zu sprechen. Dokumentarische Beobachtungen familiärer Zusammenkünfte mischen sich mit Diskussionsrunden, Archivmaterial, Notizen und Erinnerungen und erzeugen einen Diskurs, der sich an der Frage orientiert, ob das Ausleben des Glaubens für einige Familienmitglieder vielleicht nicht heilsam, sondern vielmehr schmerzhaft ist. Eine Auseinandersetzung kommt in Gang, die ein breites Spektrum von absoluter Bibeltreue, charismatischer Ekstase und tiefsitzender Gottesfurcht offenbart. Es entblättert sich eine ungewohnt intensive und individuelle Welt des Christentums.Zwischen uns Gott ist ein persönliches Familienportrait, das zeigt, mit welcher Kraft Religion auf eine Familie wirken kann.
ÜBER DIE REGISSEURIN
Rebecca Hirneise ist in der süddeutschen Kleinstadt Mühlacker geboren und aufgewachsen und lebt und arbeitet mittlerweile seit mehreren Jahren in Wien. Bisher arbeitete sie unter anderem im Dokumentar- und Spielfilm- aber auch Experimentalfilmbereich. Nach einer Ausbildung zur Fotografin studierte Rebecca Hirneise Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe sowie Regie und Drehbuch an der Filmakademie Wien.
Interview:
FILMOGRAFIE (Auswahl)
Regie & Buch:
ALLTAG (2018, 30 min, Kurzspielfilm, Regie/Buch, Uraufführung: K3 Film Festival Villach)
HUONE 4.11B (2014, 4 min, Kurzspielfilm, Regie/Buch, Uraufführung: Filmfestival FUFF Estland)
ALTER FLUGPLATZ (2013, 40 min, Dokumentarfilm, Regie, Uraufführung: Kurbel Karlsruhe)
EIS (2010, 4 min, Kurzdokumentarfilm, Regie/Kamera, Uraufführung: ZKM Stummfilmtage Karlsruhe)
Regieassistenz & Produktionsleitung:
MUTZENBACHER (2022, 100 min, Dokumentarfilm, Regieassistenz/ Produktionsleitung, R: Ruth Beckermann (Bester Film – Berlinale Encounters 2022))
WALDHEIMS WALZER (2018, 93 min, Dokumentarfilm, Assistenz/ Postproduktionskoordination, R: Ruth Beckermann, Uraufführung: Berlinale - Forum (Glashütte-Original Dokumentarfilmpreis))
Buch Rebecca Hirneise & Philipp Diettrich
Regie Rebecca Hirneise
Kamera Tilmann Rödiger
Ton Cristi Iorga
Montage Florian Kecht
Produzentin Ruth Beckermann
Produktion Ruth Beckermann Filmproduktion
Regie Rebecca Hirneise
Kamera Tilmann Rödiger
Ton Cristi Iorga
Montage Florian Kecht
Produzentin Ruth Beckermann
Produktion Ruth Beckermann Filmproduktion
STATEMENT REBECCA HIRNEISE
Seit fünfzehn Jahren lebe ich nun nicht mehr in meiner Heimatstadt Mühlacker in Süddeutschland. Wegen der Pflegesituation meiner dementen Großeltern nahm ich wieder Kontakt mit meiner Familie auf und wurde dadurch in eine Welt zurückgeworfen, von der ich mich schon lange distanziert hatte. Ich habe Religion immer als zwischenmenschliches Konstrukt wahrgenommen, das hauptsächlich Konflikte auslöst. Ich bin eine der wenigen Agnostikerinnen in meiner Familie. Doch mit zunehmender Distanz stieg mein Interesse, den Glauben meiner Familie auf filmischem Weg besser kennenzulernen. Während der Dreharbeiten sprachen die Familienmitglieder erstmals wieder miteinander. Doch als ich unser Gespräch auf das Thema Religion lenkte, wurde es kompliziert. Religion scheint etwas zu sein, worüber man nicht gerne diskutiert. Dennoch war und ist die Religion in meiner Familie ständig präsent. Immer und überall wird von Gott gesprochen, zu ihm gesungen, für ihn gebetet – außer im Haus meiner Mutter.
Seit fünfzehn Jahren lebe ich nun nicht mehr in meiner Heimatstadt Mühlacker in Süddeutschland. Wegen der Pflegesituation meiner dementen Großeltern nahm ich wieder Kontakt mit meiner Familie auf und wurde dadurch in eine Welt zurückgeworfen, von der ich mich schon lange distanziert hatte. Ich habe Religion immer als zwischenmenschliches Konstrukt wahrgenommen, das hauptsächlich Konflikte auslöst. Ich bin eine der wenigen Agnostikerinnen in meiner Familie. Doch mit zunehmender Distanz stieg mein Interesse, den Glauben meiner Familie auf filmischem Weg besser kennenzulernen. Während der Dreharbeiten sprachen die Familienmitglieder erstmals wieder miteinander. Doch als ich unser Gespräch auf das Thema Religion lenkte, wurde es kompliziert. Religion scheint etwas zu sein, worüber man nicht gerne diskutiert. Dennoch war und ist die Religion in meiner Familie ständig präsent. Immer und überall wird von Gott gesprochen, zu ihm gesungen, für ihn gebetet – außer im Haus meiner Mutter.